Prolog
Frode: Wollen wir hoffen, dass dieser Frieden eine Weile anhält, was? Zum Beispiel für den Rest meines Lebens. Und den Rest von Arinas.
Char: Haltet ihr das für möglich?
Frode: Mit den Kryptis? Mag sein. Überall in Tyria? Das bezweifle ich.
Char: Ruht Euch aus und macht was schönes, solange ihr könnt.
Frode: Gute Idee. Arina sieht das genauso. Ihr solltet das aber auch tun.
Char: Ich versuche es ja andauernd.
Ramses: Wegfinderin...schön, dass ihr da seid. Ich muss gestehen, ich fühle mich gerade ein bisschen überwältigt.
Char: Was haltet ihr davon, dass man Euch zum Botschafter ernannt hat?
Ramses: Ich weiß noch gar nicht was ich dazu sagen soll. Vor ein paar Stunden habe ich Tyria zum ersten mal betreten, und jetzt heißt es, ich soll hierbleiben. Natürlich ist das auch ziemlich spannend. Die Gerüche und Sinneseindrücke, die Lichter und Farben, die seltsam geformten Lebewesen. Ich weiß nicht, ob ich als Botschafter viel taugen werde. Das lenkt mich doch alles ab. Vielleicht hat Arina ja lust, mich herumzuführen...
Char: Ohne Euch hätten wir das nie geschafft.
Ramses: Euer Lob macht mich verlegen, Wegfinderin. Aber ich habe nur das getan, was auch jeder andere für seine Heimat tun sollte. Es freut mich aber, dass ich mir Euren Respekt verdient habe. Und wie ich hoffe, auch Eure Freundschaft.
Char: Das auf jeden Fall, Ramses.
Char: Es überrascht mich, dass ihr mit von der Partie seid.
Zantharon: Hattet ihr erwartet, mich in Ketten zusehen? Ihr Tyrianer seid manchmal sehr naiv. Gestattet, dass ich euch aufkläre: Ich habe dem König schon viel länger gedient, als Euresgleichen sich überhaupt vorstellen kann. Wer sollte die Kryptis wohl besser kennen als ich? Unser frischgebackener König ist klug genug, um zu wissen, das sie meinen Rat brauchen wird. Das ist mehr wert, als jegliche Vergeltung ihr einbringen könnte. Daraus solltet ihr etwas lernen. Euer Sinn für Gerechtigkeit ist stets Euren praktischen Erfordernissen unterzuordnen.
Char: Muss schmerzhaft sein, auf der Seite der Verlierer zu stehen.
Zhantharon: Stehe ich hier nicht bei den Siegern, Tyrianer? Habe ich nicht noch meine Hörner? Meine Loyalität zu Eparch endete in dem moment, als er meinen Bruder verriet. Das war das einzige Bündnis, das mir noch wichtig war.
Char: Ihr glaubt also, dass Peitha die Kryptis regieren kann?
Zantharon: In Nayos regieren Macht und Autorität. Solange sie die besitzt, werden die Kryptis ihr folgen. Falls sie versagt, wirft uns das nur ein wenig zurück. Auf dem Miiternachtsthron kann auch ein anderer sitzen.
Char: Das Schicksal Eures Volkes scheint Euch wenig zu kümmern.
Zantharon: Mein Volk? Was wisst ihr schon über mein Volk? Ihr versteht so wenig, und doch schwingt ihr kühne Reden! Ich habe getan, was getan werden musste. Seid ihr überzeugt genug, um es genauso zu machen?
Char: Was werdet ihr als nächstes machen?
Lyhr: Ich kann nicht sagen, dass mir die Kryptis sympathisch waren, als sie Amnytas überfallen haben. Es überrascht mich, dass Dagda das anders sieht, obwohl ihr der Kampf so viel abgefordet hat. Oder Isgarren, wo wir schon dabei sind. Ich möchte einfach nur in der Schmiede arbeiten. Ich haue mit dem Hammer lieber auf einen Amboss als auf einen Dämon. Der hält wenigstens still.
Char: Klingt nett.
Lyhr: Allerdings. Aber es ist leider so, dass diese neue Allianz mit den Kryptis erst mal ausgehandelt werden muss. Ich werde wahrscheinlich viele politische Streitgespärche führen müssen. Auch mit mir selbst.
Nephus: Unser König kann froh sein, dass sie Euch zum Verbündeten hat.
Char: Ihr habt also nicht den Ehrgeiz, selbst den Thron zu besteigen?
Nephus: Ganz bestimmt nicht. Die Krone wiegt sehr viel, und dieses Gewicht will ich nicht tragen. Meine Rolle ist eine andere. Peitha hat bewiesen, dass sie unser Volk Anführen kann, aber es wird Probleme geben, für deren Lösung ich aufgrund meiner Erfahrung besser geeignet bin. Sobald die auftreten, werde ich ihr meinen Rat anbieten. Mehr wird von mir nicht verlangt.
Char: Meint ihr, der Frieden wird von dauer sein?
Nephus: Für die nächste Zeit ganz bestimmt. Alle haben den Krieg gründlich satt und sehnen sich nach der Gelegenheit für einen Neuanfang. Eines kann ich Euch aber versprechen; solange ich am Leben bin, wird es zwischen Nayos und Tyria keinen Krieg mehr geben.
Char: Könnt ihr Zantharos vertrauen?
Nephus: Man muss einem Raubtier nicht vertrauen, wenn man ihm die Krallen entfernt. Und er kann noch durchaus nützlich werden.
Peitha: Ah Schätzchen, stellt Euch vor- als wir uns das erste mal begegnet sin, hätte ich Euch als Imbiss vernaschen können. Und jetzt habt ihr Euch als vollwertige Mahlzeit erwiesen.
Char: Wie fühlt es sich an, endlich auf dem Thron zu sitzen?
Peitha: Ganz bequem. Aber ich werde ein wenig umdekorieren müssen. Eparchs Geschmack ließ schon immer zu wünschen übrig. Natürlich wusste ich von Anfang an, worauf ich mich einlasse. Ein König trägt die Last des gesamten Königreiches.
Char: Ihr habt beschlossen, Zantharon zu begnadigen?
Peitha: Er steht auf unserer Seite, solange das seine beste Option ist. In gewisser Weise ist es für ihn ja auch die schlimmste Bestrafung, dass er nun unter mir dienen muss.
Char: Werdet ihr versuchen, die Astralwache weiterhin verborgen zu halten?
Isgarren: Geheimhaltung bleibt immer noch höchst erstrebenswert. Aber ich muss zugeben: Was hier geschehen ist, lässt sich wohl nicht mehr so leicht vertuschen. Ich werde aber unsere Optionen prüfen und danach entscheiden was für Tyria insgesamt am besten ist.
Char: Warum seid ihr nicht früher erschienen, um uns zu unterstützen?
Isgarren: Dieser anklagende Ton...man könnte wirklich annehmen, ich wäre Euch überhaupt nicht zu Hilfe gekommen. Bevor ich nicht sicher sein konnte, dass meine Unterstützung für Euren Sieg sorgen würde, wäre es doch sinnlos gewesen, unsere Streitkräfte einzusetzen.
Char: Wird dieser Frieden von dauer sein?
Isgarren: Ich rechne eigentlich damit, bin aber für alle Eventualitäten gerüstet. Wir lassen uns nicht noch einmal unvorbereitet überrumpeln.
Dagda: Wir haben es geschafft, Wegfinderin. Peitha sitzt auf dem Thron. In guten wie in schlechten Zeiten.
Char: Ihr müsst doch glauben, das sie besser ist als Eparch.
Dagda: Wenn ich das nicht täte, hätte ich wohl kaum mein Leben riskiert, um Euch und Zojja in der Schlacht um Zakiros zur Seite zu stehen. Aber nichts ist jemals sicher. Das wisst ihr schließlich besser als die meisten.
Char: Habt ihr Eure Meinung über die Kryptis geändert?
Galrath: Warum sollte ich? Ich habe niemals angeweifelt, dass Peithas Unterstützer gewinnen könnten. Ich war nur nicht sicher, was ihr Sieg tatsächlich bedeuten würde. Ich bin kein Kriegstreiber, Wegfinderin. Wenn sie den Frieden aufrechterhalten, werde ich mit Freuden dasselbe tun. Und wenn Tyria in Sicherheit ist, bin ich zufrieden.
Char: Was habt ihr Isgarren berichtet?
Galrath: Das Peithas Armee kurz vor dem Sieg stand und das die Astralwache Unterstützung schicken sollte, um den Krieg zu beenden. Was denn, hattet ihr etwas anderes erwartet? Er war natürlich nicht so leicht zu überreden, aber ihr wisst ja, wie er tickt. Eine Chance, den Tod von Vass, Akeem und Mabon zu rächen? Und Eparch so richtig den Marsch zu blasen? Diese Gelegenheit würde er sich niemals entgehen lassen.
Char: Vielleicht wird Euch Isgarren zum Botschafter in Nayos ernenen.
Galrath: Ha! Ich mag Euch, Wegfinderin.
Zojja: Ihr habt es geschafft.
Char: Ihr auch. Eure Hilfe im Kampf war...dieser Auftritt! Eure Macht ist unglaublich.
Zojja: Ha. Danke. Ich gewöhne mich erst noch an das gefühl. Was werdet ihr jetzt als nächstes tun?
Char: Da bin ich mir nicht sicher. Tyria hat keine Ahnung, von dem was hier passiert ist- oder in Nayos. Ich weiß nicht, wie lange wir noch warten können, bis wir es ihnen sagen. Bis dahin überlassen wir wohl weiter Isgarren die Führung. Hauptsache, alle sind erstmal in Sicherheit.
Zojja: Er weiß, dass wir etwas tun müssen. Tyria ist jetzt wie Blut im Wasser. Wer weiß, was da alles herumschnüffelt.
Char: Oder sich anschickt, zuzubeißen. Wie sieht es mit Euch aus? Irgendwelche Interessanten Zaubererpflichten?
Zojja: Es gibt einfach...so vieles da draußen. Zu erforschen. Zu lernen. So vieles, was für Tyria hilfreich sein könnte.
Char: Das klingt wie ein wunderbares Abenteuer.
Zojja: Kommt ihr denn zurecht? Ohne, äh...mich?
Char: Wir werden alle gut zurecht kommen.
Zojja: Gut. Wir sehen uns später, Kommandeur. Wegfinderin. Ich...verzeihung.
Char: Auf Wiedersehen.
Livia: Hallo meine Liebe. Ich habe unsere neuen Freunde gerade noch ein wenig herumgeführt, bevor ich weg muss. Es war wirklich amüsant mit Euch, aber unsere gemeinsame Zeit ist jetzt zu Ende. Einstweilen.
Char: Ihr habt aber eine seltsame Vorstellung von "amüsant".
Livia: Im lauf der Jahrhunderte hat man schon schlimmeres über mich gesagt. Natürlich alles erstunken und erlogen.
Char: Was wollt ihr jetzt machen?
Livia: Ich warte einfach, bis mich jemand braucht. Irgendwer hat das immer. Vielleicht sogar ihr, hm? In der Zwischenzeit versucht mich nicht zu sehr zu vermissen, andere Wegfinderin.
ENDE